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Nikolauskostüme
Das Nikolauskostüm
Das Nikolauskostüm ist dem Bischofsgewand nachempfunden. Wieweit sich das
Kostüm an einem Bischofsgewand anlehnt kann variieren. Die wichtigsten
Merkmale finden sich in einem vollständigen Kostüm aber meist wieder.
Traditionell besteht ein Nikolauskostüm mindestens aus Mitra, Rauchmantel,
Albe und Krummstab.
Mitra
Die Mitra entstand vermutlich im 11. Jahrhundert nach Christus und
stellt die traditionelle Kopfbedeckung der Bischöfe dar. Die Mitra wird
heute zu Pontifikalhandlungen in Gottesdiensten getragen. Sie stellt ein Art
Kappe dar, deren Vorder- und Hinterseiten sich zu zwei dreieckigen Flächen
hochziehen. Zwei Infuln (Bänder) fallen auf der Rückseite bis auf die
Schultern des Bischofs herab. Es gibt heute zwei Formen von Mitren, die
einfache (Mitra simplex) und eine zweite festlichere (Mitra ornata) die in
liturgischen Farben gehalten und reich bestickt sein kann. Die Mitra ist eine
unverzichtbares Erkennungsmerkmal jedes Nikolauskostüms.
Die abgebildete Mitra ornata stammt (vermutlich) aus dem 18ten Jahrhundert.
Krummstab bzw. Bischofsstab
Der Krummstab (u.a. auch: Abtsstab, Bischofsstab oder Hirtenstab) gehört
zu den Pontifikalien und stellt eine der ältesten Insignien kirchlicher
Würdenträger dar. Sein kirchlicher Ursprung kann bis ins 7.
Jahrhundert (Spanien) zurückverfolgt werden. Der Krummstab besteht aus
einer Krümme (meist aus vergoldetem Silber oder Kupfer; die
erhältlichen Nachbildungen für Nikolauskostüme sind meinst aus
Kunststoff hergestellt) und einem ca. 150 cm langen Holzstab bzw. -schaft. Die
zumeist spiralförmige Krümme (Krümmung) ist oft
künstlerisch gestaltet.
Rauchmantel
Der Rauchmantel (auch: Pluviale, Chor- oder Vespermantel) ist ein weiter
Umhang. Er wird vorne (hoch an der Brust) mit einer Schnalle bzw. Verschluss
gehalten. Auf der Rückenseite befindet sich (in kapuzenhöhe) ein
meist reich besticktes Schild. Der Rauchmantel hat sich im Mittelalter aus
einem (toga- bzw. ponchoähnlichen) von Mönchen zu liturgischen
Anlässen getragenen Wettermantel entwickelt. Bei unserem
Nikolauskostüm wird sie über der Albe (einem Untergewand) getragen.
Es gibt auch Nikolauskostüme die statt einem Rauchmantel eine Kasel
(liturgisches Messgewand) als Überbekleidung nutzen.
Albe
Die Albe ist ein knöchellanges Untergewand (meist aus Leinen und
weiß) das aus der römischen Tunika hervorgegangen ist. Sie wird
meist unter dem Messgewand (der Kasel) getragen, bei unserem
Nikolauskostüm unter dem Rauchmantel.
Zingulum
Das priesterliche Zingulum ist ein breites Stoffband, das über der Albe
oder Soutane getragen wird. Bei Bischöfen hat es eine violette Farbe.
Brustkreuz, Bischofsring,
Unser Nikolauskostüm können wir mit weiteren Details anreichern:
Brustkreuz und Bischofsring sind z.B. weitere Insignien (Pontifikalien)
bischöflicher Würden. Das Brustkreuz (auch: Pektorale) wird von
Kardinälen, Bischöfen, usw. an einer Kette oder auch Schnur um den
Hals getragen. Die Farbe der Schnur bestimmt den Rang. Der meist goldene mit
einem Edelstein bestückte Bischofsring spiegelt die Verbundenheit eines
Bischofs oder Abtes mit seiner Gemeinde wider.
Bart, Perücke, Bibel und weiße Handschuhe
Diese Bestandteile unseres Nikolauskostüms runden mehr oder weniger die
Kindererwartungen am Nikolausabend ab. Beispielsweise werden weiße Haare
und ein langer weißer Bart von einem "echten" Nikolaus oftmals
einfach erwartet.
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Unser "echter" Nikolaus ist natürlich nicht so ganz
"echt" in seiner Nachahmung. Seine Kostüm lehnt sich mehr an das
bischöfliche Gewand der letzten Jahrhunderte an. Nikolaus von Myra kannte
z.B. weder Mitra, Krummstab noch Rauchmantel. Diese Pontifikalien wurden erst
weit nach seiner Lebzeit erfunden.
Anmerkung: Abgebildete Objekte stammen aus unserer Sammlung.
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